Blick über den Tellerrand – Was Deutschland von Kalifornien lernen kann

Dresden, 12. Juni 2025

TableBriefings sprach mit dem Energieexperten Klaus Mindrup über seine Beobachtungen im Bereich Erneuerbare Energien in Kalifornien und schlägt Deutschland vor, sich einige Dinge abzuschauen.

Kalifornien ist im Bezug auf die Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung regelmäßig in aller Munde. Das liegt darin begründet, dass der Bundesstaat in den letzten Jahren massiv darin investiert und Meilensteine erreicht hat – vor allem mit Sonnenenergie. Gleichzeitig hat man frühzeitig damit begonnen, Batteriespeicher als Teil der Lösung zu begreifen.

Sobald die Sonne aufgeht, geht die Nachfrage im Netz zurück, weil viele PV-Anlagen Strom produzieren. Geht die Sonne unter, steigt die Nachfrage. Batteriespeicher helfen, diese Nachfrage abzusenken und zu stabilisieren. So konnte die Nutzung von Gaskraftwerken und Wasserkraft enorm reduziert werden, weil die Speicher effizienter reagieren und kostengünstiger sind. Zudem arbeiten sie im Gegensatz zu ihren Pendants in beide Richtungen, lassen sich be- und entladen.

Dabei ist die Netzdienlichkeit der Speicher eine Grundvoraussetzung, anders als in Deutschland. Sie gehören zu 85% den Versorgern und haben größere regulatorische Freiheit.

„Diese Funktionen fallen aber in unterschiedlich regulierte Bereiche, so dass wir in Deutschland mehrere Batterien errichten müssen, wo man mit einer Batterie auskäme. Das ist volkswirtschaftlich und ressourcenmäßig eine unnötige und nicht vertretbare Verschwendung.“, sagt Klaus Mindrup.

Laut Mindrup müsste das EU-Recht reformiert werden, damit auch Netzbetreiber Speicher bauen dürfen. Anschließend steuert man durch klare Regeln eine Batterie so wie das Stromnetz und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Zugang für Dritte. Entwicklungen auf politischer Ebene kommen dabei derzeit vor allem von den Stadtwerken, die auf die schnellere und günstigere Option der Integration der Batteriespeicher als Alternative zum Verlegen von Riesenstromkabeln hinweisen.

Gleichzeitig muss es temporäre und lokale Preisunterschiede geben, um Verbraucherverhalten zu steuern. Netzdienliches Verhalten muss belohnt werden und so ermöglicht werden, dass zu Zeiten von viel verfügbarem Strom die Temperatur in Kühlhäusern abgesenkt oder Wärmespeicher vorgeheizt werden. Mindrup plädiert deshalb für eine lokale Vermarktung des produzierten Stroms, da lokale und regionale Netzbetreiber die Situationen vor Ort kennen und mit Zugriff auf den PV-Strom das Risikomanagement entsprechend planen können. Auch für den Endverbraucher hätte das großes Potential: Der Staat und Bürger würden weniger zahlen, weil man den Strom vor Ort nutzen und ihn auch dort sinnvoll steuern kann.

Im vollständigen Interview geht Mindrup zudem auf Redispatch, steigenden Stromverbrauch in Industrieländern auf dem Weg zur Dekarbonisierung und das Merit-Order-Prinzip ein. Ihr findet es hier: Table.Briefings von Table.Media

TRICERAs Meinung:

Batteriespeicher sind zentrales Element für das Gelingen der Energiewende. Im Interview erwähnte Beispiele wie in Kalifornien oder Österreich zeigen das Potential der Integration von Speichern in das Stromnetz. Um das volle Potential der Speicher nutzen zu können, sollten Regularien angepasst werden. Die Zukunft ist elektrisch, Batteriespeicher sind die Zukunft.

Hintergrund TRICERA energy

To a new era – das ist die Vision der TRICERA energy GmbH. Das nachhaltige Unternehmen mit Sitz in Freiberg und Dresden hat sich auf die Entwicklung, den Bau und Betrieb von mittleren (<500 kWh) bis großen (>2 MWh) Batteriespeichersystemen spezialisiert und ermöglicht somit eine optimierte, bedarfsgerechte und regenerative Energieversorgung. Das Kerngeschäft umfasst vier Kompetenzfelder: Engineering und Beratung, Projektentwicklung, Systemintegration sowie Wartung und technischer Betrieb. Mit 90 Mitarbeitenden bestehend aus führenden Expert:innen der Batteriebranche und langjähriger Erfahrung in verschiedenen Kompetenzfeldern ist TRICERA energy ein qualifizierter Partner, wenn es um die Energiewende geht. Bis zum heutigen Tag hat TRICERA 280 Megawatt-Stunden an Kapazität und 152 Megawatt an Leistung verbaut.

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